Valerie Kafka, genannt Valli, wurde am 25. September 1890 als Tochter von Julie und Hermann Kafka in Prag geboren. Sie besuchte die deutsche Mädchenschule in der Fleischergasse und später ein privates Fortbildungsinstitut für Mädchen. Am 12. Januar 1913 heiratete sie den kaufmännischen Angestellten Josef (›Pepa‹) Pollak (1882–1942), mit dem sie zwei Töchter hatte: Marianne (1913–2000) und Lotte (1914–1931).
Über das Verhältnis Kafkas zu Valli ist nur wenig bekannt. Von allen Geschwistern war sie diejenige, die mit dem Vater am wenigsten Schwierigkeiten hatte. Sie wirkte äußerlich angepasst und zurückhaltend, war jedoch sprachlich begabt und offenbar auch belesen.
Ende Oktober 1941 wurden Valli und Josef Pollak in das Ghetto von Lodz deportiert; im Frühjahr 1942 lebten sie dort zeitweilig mit Elli und deren Tochter Hanna. Valli Pollak wurde vermutlich im Herbst 1942 im Vernichtungslager Chelmno ermordet.
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