Kafka las sehr gern vor, auch aus eigenen Werken, bevorzugte jedoch einen überschaubaren und einigermaßen vertrauten Kreis von Zuhörern. Häufig las er den Schwestern vor, vor allem Ottla, offenbar mehrfach auch den Eltern, regelmäßig den Freunden Max Brod, Oskar Baum, Felix Weltsch, Franz Werfel sowie deren Angehörigen. Überliefert sind weiterhin Lesungen in der Familie seiner Verlobten Felice Bauer sowie im Salon von Emilie Marschner, der Ehefrau seines obersten Vorgesetzten in der Arbeiter-
Zu öffentlichen Lesungen eigener Werke wurde Kafka insgesamt nur zweimal eingeladen, in beiden Fällen hat er akzeptiert. So las er bei einem Autorenabend der Prager Herder-
Die Resonanz in der Presse war hier allerdings durchweg negativ: Teils wurde die schockhafte Wirkung des Textes, teils aber auch Kafkas unzulänglicher Vortragsstil bemängelt. Zu vermuten ist, dass Kafka sehr viel zurückhaltender vortrug, als es zu seiner Zeit üblich war, und dass er dadurch auf manchen Zuhörer blass wirkte.
In den letzten Lebensjahren, als sein Name dem Publikum schon etwas geläufiger war, hätte Kafka aufgrund seiner Tuberkulose-