viel Billard gespielt, grosse Spaziergänge gemacht, viel Bier getrunken [an Max Brod, Mitte August 1907]
Mailänder Bier riecht wie Bier, schmeckt wie Wein. [Reisetagebücher, 1. September 1911]
Lichtenhainer Bier im Holzkrug, lange nicht getrunken von Kafka, schwitzt durch. [Max Brod, Reisetagebücher, 28. Juni 1912]
Lichtenhainer in Holzkrügen. Schandgeruch wenn man den Deckel öffnet. [Reisetagebücher, 28. Juni 1912]
Fleisch kann um mich dampfen, Biergläser können in grossen Zügen gelehrt werden, diese saftigen jüdischen Würste (wenigstens bei uns in Prag sind sie so üblich, sie sind rundlich wie Wasserratten) können von allen Verwandten ringsherum aufgeschnitten werden [...] alles das und noch viel ärgeres macht mir nicht den geringsten Widerwillen, sondern tut mir im Gegenteil überaus wohl. [an Felice Bauer, 20./21. Januar 1913]
oder Du muntertest mich auf, wenn ich kräftig essen und sogar Bier dazu trinken konnte [›Brief an den Vater‹, November 1919]
die Schlaflosigkeit, die eine Zeitlang fast unmerklich war, ist seit einiger Zeit wieder abscheulich ausgebrochen, was Du daraus beurteilen kannst, dass ich zur Bekämpfung allerdings fast mit Gegenerfolg einmal Bier getrunken, einmal Baldriantee getrunken und heute Brom vor mir stehen habe. [an Ottla Kafka, Mitte Mai 1920]
heute im Biergarten (ja, ich habe ein kleines Bier zwischen den Fingern gedreht) [an Ottla Kafka, Ende Mai 1920]
So kamen wir auf die Schützeninsel, tranken dort Bier, ich am Nebentisch [an Milena Jesenská, 8./9. August 1920]
Aber auch das Essen suche ich mir zu erleichtern z.B. was Dir liebster Vater vielleicht gefallen wird, durch Bier und Wein. Doppelmalz-Schwechater und Adriaperle, von welcher letzterer ich jetzt zu Tokayer übergegangen bin. Freilich, die Mengen, in denen es getrunken und die Art in der es behandelt wird, würden Dir nicht gefallen, sie gefallen mir auch nicht, aber es geht jetzt nicht anders. Warst Du übrigens als Soldat nicht in dieser Gegend? Kennst Du auch den Heurigen aus eigener Erfahrung? Ich habe grosse Lust, ihn einmal mit Dir in einigen ordentlichen grossen Zügen zu trinken. Denn wenn auch die Trinkfähigkeit nicht sehr gross ist, an Durst gebe ich es niemandem nach. So habe ich also mein Trinkerherz ausgeschüttet. [an Julie und Hermann Kafka, um den 19. Mai 1924]
Ganz besonders stolz ist er [Kafka] auf die Möglichkeit, mit seinem ehrwürdigen und lieben Vater, ein Glas Bier zu trinken. Ich möchte von Weitem stehen und zusehen. Ich bin von den bloßen häufigen Unterhaltungen über Bier, Wein, (Wasser), und anderen schönen Dingen sehr oft beinahe betrunken. Franz ist ein leidenschaftlicher Trinker geworden. Kaum eine Mahlzeit ohne Bier oder Wein. Allerdings in nicht zu großen Mengen. Er trinkt wöchentlich eine Flasche Tokayer, oder anderen guten Feinschmecker-Wein aus. Wir haben 3erlei Weine zu Verfügung, um es, so nach rechter Feinschmecker-Art, recht abwechslungsreich zu machen. [Dora Diamant an Julie und Hermann Kafka, 26. Mai 1924]
Liebste Eltern, nur eine Richtigstellung: meine Sehnsucht nach Wasser (wie es bei uns immer in grossen Gläsern nach dem Bier auf den Tisch kommt!) und nach Obst ist nicht kleiner als nach Bier, aber vorläufig gehts nur langsam. [Ergänzung von Kafkas Hand. – Seit Wochen schon konnte der an Kehlkopftuberkulose erkrankte Kafka nur noch unter Schmerzen schlucken.]
Und dann »ein gutes Glas Bier« zusammentrinken, wie Ihr schreibt, woraus ich sehe, dass der Vater vom Heurigen nicht viel hält, worin ich ihm hinsichtlich des Bieres auch zustimme. Übrigens sind wir, wie ich mich jetzt während der Hitzen öfters erinnere, schon einmal regelmässig gemeinsame Biertrinker gewesen, vor vielen Jahren, wenn der Vater auf die Civilschwimmschule mich mitnahm. [an Julie und Hermann Kafka, 2. Juni 1924. – Am folgenden Tag starb Kafka.]